Wir haben im Februar bei einer Chorprobe der besonderen Art ein paar Lieder für eine Veröffentlichung aufgenommen.
Aus der ersten Aufnahme ist jetzt ein Video zu einem leider immer noch aktuellen Thema geworden.
„One Day“ ist ein Lied, das bereits 2008 vom amerikanischen Künstler Matisyahu veröffentlicht wurde.
Der Sohn jüdischer Eltern wurde in den USA säkular erzogen und fand als Jugendlicher nach einem Aufenthalt in Israel seinen Weg zum chassidischen Judentum. Als Sänger versucht er, in der Tradition von Shlomo Carlebach eine Synthese aus Moderne und traditionellem Judentum zu schaffen, indem er Metaphern des klassischen Judentums mit Hip-Hop und Reggae verbindet und dafür die Bezeichnung „Chassidischer Reggae“ prägte. In den USA gilt er als ein Phänomen, mit dem sich die breite Öffentlichkeit und die Medien bis hin zu Time Magazine oder Wall Street Journal beschäftigen.
Unser Ansatz
Das Lied "One Day" drückt die Hoffnung auf ein Ende von Gewalt aus und ist ein Aufruf für eine Zeit von Frieden und Versöhnung. 2008 wurde es erstmals öffentlich aufgeführt, 2009 erfolgte die Aufnahme für das Album „Light“, und es erhielt viel Aufmerksamkeit.
Im Februar 2018 wurde das Lied in Haifa, Israel mit 3000 Sängerinnen und Sängern unterschiedlicher Religionen und kulturellen Hintergründen gemeinsam in Englisch, Arabisch und Hebräisch gesungen.
Weitere 6 Jahre später haben wir aus aktuellem Anlass dieses Lied mit in unser Repertoire aufgenommen. Es zeigt, dass dieser alte Konflikt zwischen den Religionen und Kulturen in Israel und in Gaza leider immer noch nicht beigelegt, sondern wieder eskaliert ist.
Der Schuldfrage wollen wir uns hier nicht stellen.
Wir haben das Thema des Liedes im Video auf die Sicht der Kinder in dieser Auseinandersetzung geführt, heißt es doch in einem Textausschnitt:
„Mein ganzes Leben warte ich darauf,
ich bete dafür, um all den Leuten zu sagen,
dass wir nicht mehr länger streiten sollen.
Es wird keinen Krieg mehr geben und unsere Kinder werden spielen können.“
Wie in jedem Krieg, in jeder militärischen Auseinandersetzung sind die Kinder die schwächsten Opfer.
Der Text und das Lied ist ein Wunsch nach Frieden und dass die beiden Völker endlich zur Ruhe und zusammenkommen können.
Es ist ein hoffnungsvolles Lied.
Aus diesem Grund haben wir bei der Visualisierung auf drastische Bilder von Zerstörung und Elend verzichtet und haben den Mensch, insbesondere die Kinder in den Fokus gestellt.
Dies soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Lage im Gazastreifen katastrophal ist.
Die medizinische Versorgung ist weitgehend zusammengebrochen, Hilfsmittel kommen nur schleppend und in viel zu geringer Zahl bei den notleidenden Menschen an.
Viele verlieren ihr Zuhause, sei es durch Bomben und Beschuss oder durch die Flucht in den Süden.
Wir wollen mit diesem Lied die Hoffnung auf eine Beilegung dieses Konfliktes ausdrücken, so unwahrscheinlich es zur Zeit auch scheint.
Vielleicht können diese Kinder mit der verlorenen Kindheit irgendwann wieder Kinder sein und zusammen in Sicherheit und Frieden spielen.
Eines Tages…
One Day
Wenn ich manchmal im Mondlicht liege,
danke ich Gott dass ich atme
Und ich bete, dass ich noch nicht sterbe,
weil ich für einen Grund noch am Leben bin.
Manchmal ertrinke ich in meinen Tränen,
aber ich lasse mich nie unterkriegen.
Darum, wenn das Negative überhandnimmt,
ich weiss, dass sich alles irgendwann ändern wird, weil:
Mein ganzes Leben warte ich darauf,
ich bete dafür, um all den Leuten zu sagen,
dass wir nicht mehr länger streiten sollen.
Es wird keinen Krieg mehr geben und unsere Kinder werden spielen können.
Eines Tages…
Eines Tages wird sich alles ändern, behandle alle Leute gleich.
Lasst uns aufhören mit der Gewalt, mit dem Hass
Wir werden irgendwann frei sein und stolz sein das wir hier sind.
Unter derselben Sonne werden wir Lieder des Friedens singen.
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